Aufgrund des hohen Wasserhärtegrads von 21° dH benötigte das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren aufwändige Entkalkungsmaßnahmen, die Energieverbrauch und Hygienerisiken erhöhten. Bei der C-Bau-Sanierung erfolgte die Integration eines 1000?l-ECOTHERM-Speichers aus Edelstahl und einer BIOCAT KS11000-Kalkschutzeinheit von WATERCryst, die ohne chemische Zusätze arbeitet. Durch enge Abstimmung mit IBDG, CHRISTEVA und Graf GmbH SHK entstand ein Pilotprojekt, das Effizienz steigert und als Referenz für vergleichbare Bauvorhaben dient. Es gewährleistet Temperaturniveaus, minimiert Wartungsaufwand und optimiert Wasserqualität.
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Veraltete Trinkwasserinstallation wächst im BKH Kaufbeuren, verursacht steigende Betriebskosten
Das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren (Foto: WATERCryst Wassertechnik GmbH)
Das C-Gebäude des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren verlangt aufgrund seiner psychiatrischen und forensisch-psychotherapeutischen Nutzungen einen konstant hohen Warmwasserbedarf. Durch das historische Wachstum seit 1876 ist die Trinkwasserinstallation heute komplex verzweigt und überdimensioniert ausgelegt. Während Stoßzeiten erzeugen die erforderlichen Schüttleistungen enorme Energieverbräuche. Parallel nimmt der Aufwand für Hygienekontrollen zu, weil im 21°dH harten Wasser Kalkablagerungen an Wärmeübertragern und Leitungen immer wieder zu Störungen führen. Dies belastet Technik, Personal- und Budget-Ressourcen nachhaltig immens.
Langfristige Lösung fehlte, trotz zahlreicher physikalischer Behandlungen und Kontrollen
Obwohl in der Planung verschiedene Physikverfahren – etwa Wirbelstrom- und Hydraulikoptimierung – berücksichtigt waren, ließen die Kalkansätze an den Wärmetauschern und im Verteilnetz sich nicht abwenden. Die Betriebsführung meldete wiederholt Störungen, erhöhten Reinigungsbedarf und eskalierende Wartungskosten. Eskalierende Maßnahmen brachten keine dauerhafte Entkalkung, sodass das gesamte Warmwasser-System anfällig blieb. Ein belastbares, langfristiges Konzept zur Kalkunterdrückung war bislang nicht verfügbar. Intensive Zulaufoptimierung und alternative Verfahren wurden abschließend geprüft, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg.
Chemiefreier Kalkschutz im Gesundheitswesen: sicheres dauerhaftes Trinkwasser ohne Zusatzstoffe
Viele Meter lange Verteilleitungen für Trinkwasser (Foto: PETRA SCHRAMBOEHMER PS FOTODESIGN)
Mit Blick auf Patientensicherheit betont BKH-Betriebsleiter Matthias Maschke, dass das Trinkwasser frei von Chemikalien bleiben muss. Klassische Ionenaustauscher arbeiten zwar effektiv gegen Kalk, führen aber zu Natriumaufkonzentration und steigern mikrobiologische Risiken bei unregelmäßigen Betriebszyklen. Daher favorisiert man eine rein physische Kalkschutzlösung, die ohne Zusätze auskommt. In enger Zusammenarbeit mit Planern und Herstellern ergibt sich so ein wartungsarmer Prozess, der konstante Wasserqualität und Kosteneffizienz garantiert. Die Umsetzung verbesserte Betriebssicherheit, senkte Folgekosten.
Detaillierte Bedarfsanalyse reduziert zirkulierendes Wasservolumen zur Hälfte, senkt Kosten
Fachplaner Wolfgang Dürheimer legte großen Wert auf exakte Messdaten und erstellte ein präzises Raumbuch im IBDG-Ingenieurbüro für Haustechnik. Er ersetzte theoretische Gleichzeitigkeitsannahmen durch Analyse tatsächlicher Zapfmengen und Volumenströme aus dem laufenden Betrieb. Das führte zu um etwa 50 Prozent kleineren Rohrdurchmessern und halbiertem Zirkulationswasserbedarf. Die konsequente Datennutzung senkt sowohl Energieverbrauch und Betriebskosten als auch das mikrobiologische Risiko in der Wasserinstallation. Gleichzeitig verbessert sich die Versorgungssicherheit und der thermische Komfort spürbar.
CHRISTEVA Sonnenenergietechnik und ECOTHERM realisieren langlebige Warmwasserspeicherung ohne Kupferlot
Mit CHRISTEVA Sonnenenergietechnik realisierte ECOTHERM Austria im sanierten C-Bau einen Hochleistungsladespeicher mit 1.000 Litern Speichervolumen aus hochwertigem Edelstahl. Dank einer intelligent gesteuerten temperaturoptimierten Einschichtung garantiert das System eine konstante Versorgung mit Warmwasser. Der verbaute Edelstahl-Rohrbündelwärmetauscher kommt ohne Kupferlot aus, was Korrosionsansätze wirkungsvoll hemmt. Durch minimale Materialspannungen und optimierte Wärmetransportwege überzeugt die Anlage mit hoher Effizienz und langer Betriebssicherheit. In Kombination mit Regeltechnik ermöglicht sie eine ressourcenschonende Betriebsweise bei gleichbleibender Temperaturqualität.
WATERCrysts BIOCAT KS11000-Anlage dvgw-zertifiziert Chemiefreier Schutz bei hohen Volumenströmen
Im Zulauf zur Warmwasserbereitung wurde die BIOCAT KS11000-Anlage von WATERCryst verbaut, die DVGW-zertifiziert ist und chemiefreien Kalkschutz garantiert. Laut Torsten Schmidt, Key Account Manager bei WATERCryst, ist das System seit den 1990er-Jahren bewährt und trotzt hohen Härtegraden sowie Volumenspitzen im praktischen Einsatz. Die Technologie setzt auf physikalische Prozesse, wodurch sich Kalkpartikel umformen, anstatt sich festzusetzen. Dadurch entfallen chemische Regenerationszyklen und der damit verbundene Salzverbrauch komplett. Dies senkt Kosten und Aufwand.
Individuelle BIOCAT-Anlagenplanung ermöglicht sicheren chemiefreien Kalkschutz bei hohem Durchfluss
Mit einer objektbezogenen Planung wird im Vorfeld ermittelt, welcher prozentuale Anteil des Kaltwasserstroms durch die BIOCAT-Anlage fließen muss. Die Bestandsaufnahme berücksichtigt dabei Leitungsführung, Rohrquerschnitte, Temperaturprofile und tatsächliche Verbrauchsdaten. Somit ist sichergestellt, dass das chemiefreie Kalkschutzprinzip ideal wirkt und dauerhaft stabile Betriebsbedingungen herrschen. Dieser methodische Ansatz verhindert unerwünschte Ablagerungen, reduziert Wartungsaufwand und ermöglicht eine rechtssichere Wasserhygiene im vielschichtigen Kliniknetzwerk. Die präzise Volumenstromdefinition schützt vor Überlastung und gewährleistet Druckverhältnisse über alle Gebäudeteile.
Projektpartner liefern effiziente Warmwasserlösung ohne Härteprobleme dank präziser Abstimmung
Seine Stärke verdankt das Sanierungsprojekt der intensiven Abstimmung zwischen dem Bezirkskrankenhaus, dem Ingenieurbüro IBDG, CHRISTEVA Sonnenenergietechnik, dem Biomineral-Anbieter WATERCryst und der Graf GmbH SHK als ausführender Fachbetrieb. Laut Fachplaner Dürheimer gehören technische Komponenten allein nicht zum Leistungsversprechen. Vielmehr stehe das Ergebnis im Fokus: eine hygienisch sichere, energieeffiziente Warmwasserversorgung mit konstanter Temperaturführung und störungsfreiem Betrieb, unabhängig von extrem harten Wasserverhältnissen und ohne zusätzlichen Wartungsaufwand bei nachweislich reduzierten Betriebs- und Folgekosten effizient.
800 kg Salzersparnis generieren jährlich etwa 3.000 Euro Kostenvorteil
Torsten Schmidt stellt die finanziellen Auswirkungen des chemiefreien Kalkschutzes dar: Bei einem jährlichen Durchsatz von 5.250 m³ werden rund 2.800 kg Regeneriersalz sowie über 300 m³ Spülwasser eingespart. Die daraus resultierende Einsparung beträgt circa 3.000 Euro pro Jahr. Auf einer kalkulatorischen Laufzeit von 30 Jahren summieren sich die Vorteile zu beträchtlichen Kosteneinsparungen, wodurch die Investition nicht nur gedeckt, sondern langfristig zusätzliche Liquiditätsvorteile generiert.
Haustechniker lobt störungsfreie Warmwasserbereitung ohne chemische Zusätze und Unterhalt
Haustechniker Christian Schober hebt die Selbstständigkeit der Anlage hervor: Ohne Verwendung von Chemikalien oder Salzregeneration entfallen alle damit verbundenen Wartungsaufgaben. Die Warmwasserversorgung läuft kontinuierlich und zuverlässig, wodurch keine Ausfallzeiten mehr auftreten. Durch die Einsparung dieser Routinetätigkeiten gewinnen die Haustechniker Kapazitäten für andere Projekte. Diese zusätzlichen personellen und zeitlichen Ressourcen fließen direkt in die Umsetzung weiterer Modernisierungsmaßnahmen und tragen zur nachhaltigen Optimierung der Gebäudetechnik bei. Dies verbessert Effizienz und senkt Betriebskosten.
Schlankere Leitungen und halbes Wasservolumen senken Energiebedarf im Krankenhaus
Das Projekt im C-Bau des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren demonstriert effiziente Zusammenarbeit aller Beteiligten: IBDG erstellte eine präzise Bedarfsermittlung, während WATERCryst“ BIOCAT KS11000-Anlage chemiefrei Kalk vorbeugt und ECOTHERMs Edelstahltechnik stabile Temperaturen gewährleistet. Graf GmbH SHK realisierte die Installation nach individuellen Plänen. Diese partnerschaftliche Vorgehensweise minimiert Stillstandszeiten, senkt Instandhaltungskosten und liefert ein skalierbares Sanierungskonzept als Vorbild für künftige Großprojekte im Gesundheitswesen. Der wartungsarme Betrieb reduziert langfristig Aufwände und sorgt für konstante Betriebsabläufe.