Mit dem 400 MW/800 MWh Großbatteriespeicher im Energiepark Philippsburg will EnBW die volatile Produktion erneuerbarer Energien stabilisieren, indem das System überschüssigen Wind- und Solarstrom zwischenspeichert und während Lastspitzen und Dunkelflauten einspeist. Durch die direkte Anbindung an das TransnetBW ULTRANET-Gleichstrom-Umspannwerk erfolgt die Integration ins Hochspannungsnetz ohne zusätzlichen Netzausbau. Bis Jahresende 2027 soll der Speicher betriebsbereit sein, täglich den Strombedarf von 100 000 Haushalten sichern und Flexibilität schaffen, wirtschaftlich umweltschonend dauerhaft skalierbar.
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Nahtlose Netzanbindung über TransnetBW ULTRANET-Konverter ermöglicht flexibles effizientes Spitzenlastmanagement
EnBW hat ein Konzept für einen leistungsstarken Großbatteriespeicher mit 400 MW Entladeleistung und insgesamt 800 MWh Kapazität präsentiert. Das System zählt zu den größten in Deutschland und kann täglich den Strombedarf von ungefähr 100.000 Haushalten decken. Es dient dazu, überschüssigen Strom aus Windkraft- und Solaranlagen zwischenzuspeichern und bei Bedarf ins Netz zurückzuleiten. Dadurch werden volatile erneuerbare Einspeisungen ausgeglichen und die Versorgungssicherheit langfristig gestärkt. Technische Infrastruktur und schnelle Reaktionszeiten stärken Netzstabilität.
Leistungsstarker Batteriespeicher versorgt hunderttausend Haushalte täglich mit erneuerbarer Energie
Mit einer Leistung von 400 Megawatt und einer Kapazität von 800 Megawattstunden kann der Speicher den Stromverbrauch von rund 100000 Haushalten über einen Tag hinweg abdecken. Dabei puffert er Energieüberschüsse und stellt sie bei Bedarf zurück ins Netz. Durch die schnell schaltbaren Zellmodule reagiert das System in Sekunden. Dies stabilisiert das Netz, reduziert Frequenzschwankungen und ermöglicht eine höhere Integration erneuerbarer Erzeugungskapazitäten. So sorgt es für effiziente Lastverläufe und minimiert Spannungsrisiken.
Energiepark Philippsburg integriert Gigawatt-Batteriespeicher direkt neben dem DC Transformator
Im unmittelbaren Umfeld der Rückbauzone von Philippsburg betreibt TransnetBW ein Gleichstrom-Umspannwerk, das Teil des ULTRANET-Systems ist. Über diese Hochleistungsleitung wird Windenergie stromlinienförmig aus Norddeutschland in den Südwesten geleitet. Ein an den bestehenden Netzanschluss angebundener Großbatteriespeicher nutzt die verfügbar gemachte Infrastruktur. Bis Mitte 2027 kann er Energieüberschüsse speichern und bei Netzbedarf sofort wieder einspeisen, um Versorgungsschwankungen auszugleichen. Auf diese Weise wird die Netzflexibilität deutlich erhöht, der Stromfluss optimiert und erneuerbare Potenziale.
Kurzfristige Erzeugung und Verbrauch werden mittels Batteriespeicher präzise ausbalanciert
Im Fokus von Peter Heydecker, Vorstand bei EnBW für nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur, stehen Batteriespeicher als Schlüsseltechnologie zur kurzfristigen Synchronisation von Produktion und Verbrauch von erneuerbarem Strom. Ergänzt durch wasserstofftaugliche Gaskraftwerke bieten sie eine robuste Systemflexibilität und sichern die Netzstabilität. Die Umsetzung in Philippsburg soll die Region zu einem wichtigen Energiespeicher-Knoten im Verbund der deutschen Stromversorgung machen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung des nachhaltigen Energiemixes leisten und fördern Versorgungssicherheit spürbar.
Stromspeicherprojekt nutzt vorhandene Netzinfrastruktur und spart signifikant Investitionskosten ein
Für die Umsetzung sind keine staatlichen Fördermittel vorgesehen. Einnahmen erzielt der Betreiber ausschließlich über den Strommarkthandel sowie über netzdienliche Dienste wie Frequenzauflagen und Spannungsstabilisierung. Aufgrund bereits installierter Netzanschlüsse reduzieren sich Vorlaufkosten und Investitionsvolumen erheblich. Dies ermöglicht Projektrealisierung im Vergleich zu Neugründungen an neuen Standorten. Der geringere Finanzierungsbedarf und verkürzte Planungszeitraum stärken die Wirtschaftlichkeit und minimieren Ausführungsrisiken. Gleichzeitig sichert der Einsatz vorhandener Infrastruktur Effizienz und Kostenvorteile. Das Konzept folgt bestehenden Standards.
Speicherung bis Ende 2027 möglich, abhängig von rechtzeitiger Baugenehmigung
Im momentanen Stadium sind wesentliche Freigaben noch offen. Die Baugenehmigung liegt nicht vor, und auch die Entscheidungsbefugnisse für die Finanzierung müssen noch finalisiert werden. TransnetBW plant, den Netzanschluss bis Mitte 2027 fertigzustellen und anzuschließen. Wird dieser Termin eingehalten und genehmigt, kann die Inbetriebnahme des Speichers bis Ende 2027 erfolgen. Die benötigte Fläche im Energiepark ist bereits bereitgestellt und nicht von laufenden Rückbauarbeiten beeinflusst. Dadurch wird der Zeitbedarf für Standortvorbereitung reduziert.
ULTRANET-Anbindung ermöglicht schnelle Ein- und Ausspeisung großer flexibler Strommengen
Mit dem Großbatteriespeicherprojekt in Philippsburg plant EnBW, Erzeugung und Verbrauch im Sekundenbereich auszugleichen. Die Anlage verfügt über 800 MWh Speicherkapazität bei 400 MW Nennleistung und wird direkt an das ULTRANET-Umspannwerk angeschlossen. Ohne öffentliche Finanzierung realisiert, refinanziert sie sich über Frequenz- und Spannungshaltevolumina. Zusammen mit wasserstofffähigen Gaskraftwerken bietet sie eine wetterunabhängige Systemflexibilität. So wird die Versorgungssicherheit erhöht und der Weg zu einer nachhaltigen Energieinfrastruktur geebnet. Philippsburg entwickelt sich zu zentralem Energiespeicherstandort.